Essstörungen bei Kindern

Essstörungen bei Kindern

Übergewicht und Fettleibigkeit sind für Kinder und Jugendliche die am häufigsten auftretenden gesundheitlichen Risiken. ALSTERKIND befragte „Moby Dick“, die Hamburger Anlaufstelle für übergewichtige Kinder, zum Thema Übergewicht bei Kindern

Übergewicht und Fettleibigkeit

In der KiGGS-Studie des Hamburger Robert-Koch-Institut(www.kiggs-studie.de) kam heraus, dass 15 Prozent aller 3- bis 17-Jährigen übergewichtig sind. Und die Tendenz steigt. „Moby Dick“ ist die Hamburger Anlaufstelle für übergewichtige Kinder: www.mobydicknetzwerk.de

URSACHEN:
Dick wird, wer mehr Kalorien zuführt als er verbrennt. Primär liegt es also am Essen, vor allem am Naschen. Doch das ist in der Regel eine Ersatzbefriedigung und man muss schauen, wo das Kind einen Mangel verspürt. Neben dem Essen ist der Bewegungsmangel ein Hauptfaktor. Der Medienkonsum ist Schuld, allen voran Computerspiele, dazu kommt das viele Fernsehen.

Wer ist besonders gefährdet?:
Am häufigsten werden Kinder in der Grundschule dick, Mädchen wie Jungen gleichermaßen.

Ab wann ist ein Kind übergewichtig?:
Eltern wollen oft noch lange an Babyspeck glauben oder an schwere Knochen. Doch so was, wie „schwere Knochen“ gibt es nicht. Eine klare Aussage erhält man nur über den Body-Mass-Index. Der setzt das Gewicht ins Verhältnis zum Alter und der Größe.

Was tun, wenn mein Kind übergewichtig ist?
Auf keinen Fall auf Diät setzen! Verbote bringen nichts. Vielmehr muss der Lebensstil umgestellt werden, was immer schwierig ist. Das Essen muss umgestellt werden, Sport muss in den Alltag integriert werden. Wichtig ist dabei, dass alle an einem Strang ziehen: die Eltern, Großeltern und andere Bezugspersonen. Sie alle sollten unter Umständen geschult werden und sich professionell beraten lassen.

Wie können Eltern vorbeugen?
Geregelte Essenszeiten, gemeinsames Essen und Selbstgemachtes auf den Tisch statt „Fast Food“ sind wichtige Punkte. Zudem sollten Eltern ein aktives Leben mit Sport oder zumindest Spaziergängen vorleben.

Mehr Infos zu Übergewicht bei Kindern:
www.bzga-kinderuebergewicht.de www.adipositas-online.info

Magersucht oder Bulimie

Schlank sein gehört zum allgemeinen Schönheitsideal. Doch was als schön und gesund gilt, kann auch in zu dünn und krank umschlagen und endet in Magersucht oder Bulimie (Ess-Brech-Sucht). ALSTERKIND befragte dazu sMUTje, die Hamburger Starthilfe für mutige Jugendliche mit Essstörungen.

www.smutje-hh.de

URSACHEN:
Der Schönheitswahn mit Drang zur „Size Zero“ kann ein Auslöser sein, ist aber nie der Hauptgrund. Vielmehr gibt es immer mehrere Faktoren, die zu Magersucht oder Bulimie führen, wie ein niedriges Selbstwertgefühl, Probleme in der Schule und/oder in der Familie oder andere Belastungen. Die Abizeit ist oft ein Auslöser, weil der Druck dann sehr hoch ist.

Wer ist besonders gefährdet?:
90 Prozent der Betroffenen sind weiblich. Die Krankheit beginnt oft erst mit der Pubertät. Im Schnitt sind die Magersüchtigen 15/16 Jahre alt, bei Bulimie 17/18 Jahre.

Erkennungsmerkmale von Magersucht und Bulimie:
Bulimie bleib oft Jahre unentdeckt, selbst Magersucht wird oftmals erst entdeckt wenn die Knochen hervorstechen. Eltern sollten hellhörig werden, wenn das Kind den Tag nach dem Essen ausrichtet, bei größeren Gewichstsschwankungen, wenn sich das Kind zurückzieht, isoliert aber auch wenn es extrem viel Sport betreibt und vor allem wenn das Kind nach dem Essen regelmäßig auf der Toilette verschwindet.

Was tun, bei einer Erkrankung?
Keinen Druck ausüben, keine Vorwürfe und kein Essen vorsetzen. Eltern sollten die eigenen Befürchtungen formulieren: „Ich glaube, du hast ein Problem.“ Auf keinen Fall sollten Eltern versuchen, Kinder zu überführen. Zusammen sollte sich die Familie Hilfe von außen holen.

Wie können Eltern vorbeugen?
Vorbild sein! Gut zu sich selbst sein, sich selbst gut ernähren. Wenn die Mutter nichts isst und immer über Diäten spricht, wie soll ein Kind ein vernünftiges Verhältnis zum Essen bekommen? Dem Kind Selbstvertrauen geben und ihm zeigen: Du bist gut, wie du bist. Essen sollte positiv behaftet sein, gemeinsame Mahlzeiten als was Schönes empfunden werden.

Weitere Infos zum Thema Magersucht und Bulimie:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.bzga-essstoerungen.de
Hamburger Netz psychische Gesundheit: essstoerungen.psychenet.de
Bundesfachverband Essstörungen e.V.: www.bundesfachverbandessstoerungen.de

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