Welche Zukunft hat das Lesen? - Literaturhaus Hamburg

Tuesday, 27. August 2019

Alter: , Preis: ab 10,-
Kategorie: Lesungen, Stadtteil: Uhlenhorst/Barmbek

Neue Reihe im Literaturhaus Hamburg

Am 27. August 2019 beginnt eine dreiteilige Diskussionsreihe zur Zukunft des Lesens mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen.

Das Lesen scheint bedroht, die Zahl der aktiven Leserinnen und Leser zu schwinden. Verlieren wir die Kulturtechnik des Lesens wirklich, oder verändert sich diese nur, weil wir zunehmend nicht mehr über die altvertrauten Medien lesen, weil sich unser Alltag grundlegend wandelt?

Darüber, dass das Lesen eine Zukunft hat, besteht – Untergangsszenarien zum Trotz – kaum Zweifel. Doch: Welche Zukunft hat das Lesen? Dieser Frage geht im Herbst 2019 eine Diskussionsreihe im Literaturhaus Hamburg nach, die das Literaturhaus in Kooperation mit der Kursbuch Kulturstiftung und dank freundlicher Unterstützung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius anbietet. Die drei Abende setzen unterschiedliche Schwerpunkte und laden Akteure aus verschiedenen Bereichen zum Gespräch ein.

Der erste Abend am 27. August widmet sich der Bedeutung des Lesens für unser Weltverständnis. Was heißt es, sich lesend der Welt zu nähern? Welche neuropsychologischen Prozesse laufen beim Lesen ab? Unter anderem darüber diskutieren Arthur M. Jacobs, der Professor an der FU Berlin im Arbeitsbereich Allgemeine und Neurokognitive Psychologie ist und zusammen mit Raoul Schrott das Buch »Gehirn und Gedicht – Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren« geschrieben hat, die vielfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie, die zuletzt die Hamburger Erklärung »Jedes Kind muss lesen lernen!« initiierte, und der Journalist der »Süddeutschen Zeitung« und Kulturwissenschaftler Lothar Müller, der in seinem Buch »Weiße Magie« die »Epoche des Papiers« beschrieb und zuletzt mit »Freuds Dinge« für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Christoph Bungartz vom NDR moderiert das Gespräch.

Am 24. September steht das Thema Bildung auf der Agenda. Was um alles in der Welt soll aus Kindern und Jugendlichen werden, die statt zum Taschenbuch nur noch zum Tablet greifen und die mitunter kaum noch in der Lage sind, zusammenhängende längere Texte zu verstehen? Jenseits von Kulturpessimismus soll es um die großen Fragen gehen, wie wir lernen, was das Lesen und was welches Lesen zum Lernen beiträgt und wie Bildung entsteht. Was kann und muss die Schule tun? Darüber sprechen der meinungsstarke Herausgeber der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« Jürgen Kaube, der zuletzt das vielbeachtete Buch »Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?« veröffentlichte, der Diplom-Pädagoge Jöran Muuß-Merholz, der die Agentur J&K – Jöran und Konsorten betreibt, an den Schnittstellen zwischen Bildung und Lernen sowie Medien und Kommunikation arbeitet und Bildungseinrichtungen hinsichtlich der Frage berät, wie sie digitale Medien sinnvoll in ihrer Arbeit einsetzen können, und Sabine Uehlein, die als Geschäftsführerin Programme für die in Mainz ansässige Stiftung Lesen tätig ist. Es moderiert Katrin Hörnlein, Ressortleiterin Junge Leser bei der »Zeit«.

Zum Abschluss am 29. Oktober sind Zahlen und ihre Konsequenzen der Ausgangspunkt für eine Diskussion, denn das große Zählen der Leserinnen und Lesern hat begonnen. Wie viele Menschen – sind es gar sieben Millionen? – sind Abtrünnige, sind Netflix-Süchtige und haben zuletzt ganz darauf verzichtet, ein Buch zu kaufen bzw. zu lesen? Oder sind, so neueste Umfragen, manche von denen inzwischen reumütig zurückgekehrt und geben einer verunsicherten Branche wieder Hoffnung? Es gibt viele Fragen, etwa, was das für die Buchverlage bedeutet, für Auflagenzahlen, Autoreneinkünfte und für die Buchhandlungen, deren Besitzer immer häufiger das Handtuch werfen. Darüber sprechen Sandra Kegel, Literaturkritikerin der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, die sich immer wieder pointiert zu Branchenthemen äußert und gegen Schönfärberei immun ist, Alexander Skipis, der als Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels von Berufs wegen den Leserschwund erklären und den Branchenbeteiligten Auswege anbieten muss, und Ute Schneider, Professorin am Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien/Abteilung Buchwissenschaft der Universität Mainz, die sich wissenschaftlich mit Lese(r)forschung und Verlagsgeschichte vom 18. bis 21. Jahrhundert auseinandersetzt. Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, übernimmt die Moderation.

Datum: Dienstag, 27. 8. 2019 / Dienstag, 24. 9. 2019 / Dienstag, 29. 10. 2019 Zeit: 19.30 Uhr Eintritt: € 14,–/10,– Ort: Literaturhaus, Großer Saal Weitere Informationen: bei Carolin Löher, Literaturhaus Hamburg, Kommunikation, T 040.22 70 20 55, cloeher@literaturhaus-hamburg.de

Eine Kooperation der Kursbuch Kulturstiftung und des Literaturhauses Hamburg und mit freundlicher Unterstützung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Welche Zukunft hat das Lesen?

Programmübersicht

Lesen, um die Welt zu verstehen
Literaturhaus, Dienstag, 27. 8. 2019, 19.30 Uhr, € 14,–/10,– (VVK läuft)
mit Kirsten Boie, Arthur M. Jacobs und Lothar Müller
Moderation: Christoph Bungartz

Lesen(d) lernen – Bildung und Lesen
Literaturhaus, Dienstag, 24. 9. 2019, 19.30 Uhr, € 14,–/10,– (VVK ab 15.8.)
mit Jürgen Kaube, Jöran Muuß-Merholz und Sabine Uehlein
Moderation: Katrin Hörnlein

Where are all the readers gone?
Literaturhaus, Dienstag, 29. 10. 2019, 19.30 Uhr, € 14,–/10,– (VVK ab 14.9.)
mit Sandra Kegel, Ute Schneider und Alexander Skipis
Moderation: Rainer Moritz

Tickets: an allen Reservix-Vorverkaufsstellen, über die Literaturhaus-Website, in der Buchhandlung Samtleben, bei der gebührenpflichtigen Tickethotline T 0180.50 15 729 und an der Abendkasse, Presseakkreditierung bei: Carolin Löher, cloeher@literaturhaus-hamburg.de

Literaturhaus Hamburg

Adresse
Schwanenwik 38
22087 Hamburg
Telefon:
040.22 70 20 55
Website
www.literaturhaus-hamburg.de

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