Gesund durch die Winterzeit 

Welche Hausmittelchen helfen, wann ein Kind zum Arzt gehen sollte und was man vorbeugend tun kann

Gesund durch die Winterzeit 

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Die gute Nachricht vorweg: Um die Gesundheit von Kindern in Deutschland ist es im Allgemeinen gut bestellt. Das hat die „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) des Robert Koch-Instituts gezeigt. Dabei schätzten 94% der Eltern den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Kinder als  „sehr gut“ oder  „gut“ ein. 

Weisheiten

Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben.
Oscar Wilde (1854 - 1900)

Die ständige Sorge um die Gesundheit ist auch eine Krankheit.
Platon (427 - 348 v. Chr.)

Die einzige Methode, gesund zu bleiben, besteht darin, zu essen, was man nicht mag, zu trinken, was man verabscheut und zu tun, was man lieber nicht täte.
Mark Twain (1835 - 1910)

Freude, Mäßigkeit und Ruh schließt dem Arzt die Türen zu.
Friedrich Freiherr von Logau (1604 - 1655)

Vor allem in den Wintermonaten bleiben unsere Kinder von Krankheiten nicht verschont. In der kalten und nassen Jahreszeit haben Eltern oft das Gefühl, ihre Kinder haben den einen Infekt kaum auskuriert, schon hat ein neuer sie erwischt. Welche Hausmittelchen helfen, wann ein Kind zum Arzt gehen sollte und was man vorbeugend tun kann – wir haben uns schlau gemacht.

Fakten

• Es gibt mehr als 200 bekannte Erkältungsviren
• Bis zu 12 Infekte pro Jahr gelten als völlig normal – bei Kindergartenkindern können es auch 18 bis 20 Infekte sein
• Fast 2,5 Millionen Mal haben Eltern sich im Jahr 2016 wegen einer Erkrankung ihrer Kinder arbeitsunfähig gemeldet
• Infektionen der Atem- und Harnwege gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Kindern

Erkältung, Grippe, grippaler Infekt

Die meisten Infekte mit Husten und Schnupfen sind harmlose Erkältungen, auch „grippaler Infekt“ genannt. Man sagt: „Eine Erkältung dauert ohne Behandlung sieben Tage – mit Behandlung eine Woche“, denn ein wirkliches Medikament dagegen gibt es nicht. Lediglich die Beschwerden können gelindert werden. Die Symptome von Erkältung und Grippe sind anfangs oft die gleichen: Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Im Gegensatz zur Erkältung beginnen die Beschwerden bei der echten Grippe jedoch plötzlich und sehr stark: schnell ansteigendes, hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, schwerer Husten. Komplikationen wie eine Bronchitis, Lungen- oder Herzmuskelentzündungen sind möglich.

Gegen die Grippe gibt es Impfstoffe. Da die Erreger sich aber ständig verändern, müsste die Impfung jährlich wiederholt werden. Die „Ständige Impfkommission“ (STIKO) empfiehlt die Impfung für Kinder nur, wenn sie durch Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben.

Fieber hilft!

Wenn die Stirn des Kindes glüht, sind Eltern in Sorge. Dabei ist Fieber keineswegs schlecht. Es hilft dem Immunsystem, die akuten Krankheitserreger zu bekämpfen und stärkt es dabei auch für spätere Infekte.

• ab 37,6° C Erhöhte Temperatur  - Ruhe tut dem Kind jetzt gut, akuter Handlungsbedarf  besteht  in der Regel nicht.
• ab 38,5° C: Fieber - Bettruhe empfohlen. Wenn es dem Kind schlecht geht, können fiebersenkende Mittel gegeben werden (in Absprache mit Arzt oder Ärztin).
• ab 39° C: Hohes Fieber - das Kind braucht Bettruhe, sollte aber nicht zu warm eingepackt werden. Wäsche wechseln, wenn sie durchgeschwitzt ist. Fiebersenkende Mittel können, wenn nötig, verabreicht werden (in Absprache mit Arzt oder Ärztin). Wadenwickel können helfen, das Fieber zu senken.

Wann zum Arzt?

Nicht jedes Fieber muss behandelt werden. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt den Arztbesuch in folgenden Fällen:

• bei Babys bis 3 Monate ab ca. 38° C
• bei Babys und Kindern unter 2 Jahren, wenn das Fieber länger als einen Tag anhält
• bei älteren Kindern, wenn das Fieber länger als 3 Tage anhält
• wenn das Fieber trotz fiebersenkender Maßnahmen nicht sinkt
• bei zusätzlichen Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Teilnahmslosigkeit, Kopfschmerzen, Hautausschlägen
• bei schubweise oder wiederholt auftretendem  Fieber
• bei schlechtem Allgemeinbefinden des Kindes
• wenn das Kind einen Fieberkrampf hatte
• wenn Eltern beunruhigt sind und sich Sorgen machen

Klassische Kinderkrankheiten

Drei-Tage-Fieber
Inkubationszeit: 1 bis 2 Wochen 
Ansteckend: ca. 3 bis 4 Tage vor den ersten Krankheitszeichen bis zum Auftreten des Ausschlags*

Masern
Inkubationszeit: 8 bis 12 Tage
Ansteckend: ca. 5 Tage vor Auftreten bis zum Verschwinden des Hautausschlags*

Röteln
Inkubationszeit: 2 bis 3 Wochen
Ansteckend: 7 bis 10 Tage nach Auftreten des Hautausschlags*

Windpocken
Inkubationszeit: 11 bis 21 Tage
Ansteckend: 1 bis 2 Tage vor Ausbruch des Ausschlags bis zum Eintrocknen der letzten Blase*

Mumps
Inkubationszeit: 14 bis 24 Tage
Ansteckend.: von 7 Tage vor bis 14 Tage nach Beginn der Schwellung*

Scharlach
Inkubationszeit: 2 bis 7 Tage
Ansteckend: ca. einen Tag vor Krankheitsausbruch bis 24 Stunden nach Antibiotikagabe. Unbehandelt mehrere Wochen*

Keuchhusten
Inkubationszeit: 7 bis 21 Tage
Ansteckend: 4 bis 5 Wochen ab Beginn der Beschwerden, bzw. bis ca. 4 Tage nach Beginn der Antibiotikagabe* 

*Quelle:  „Gesundheit für Kinder“, Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler, Verlag: Kösel

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