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Flüchtlingshilfe in der Kirche
Weihnachten in Hamburg
Foto: Hinrich Franck
Weihnachten ist nicht nur ein Familienfest mit reichlich Essen, es ist auch die Zeit, in der wir besonders empfänglich sind für die Nöte anderer Menschen. Zur Weihnachtszeit haben Geschenke an Kinder und armen Menschen eine lange christliche Tradition. Weihnachten wird auch das Fest der Liebe genannt – es ist ein Fest der Nächstenliebe.
Aktuell gibt es in ganz Deutschland und auch direkt in unserer Nachbarschaft viele, die diese Nächstenliebe gut gebrauchen können. Viele haben ihr Zuhause und ihre Familie hinter sich lassen müssen und benötigen nun Hilfe in Form von Sachspenden aber auch in Form von Zeit und Arbeitskraft.
ALSTERKIND sprach mit Pastor Michael Watzlawik von der Hauptkirche St. Nikolai in Harvestehude
Herr Watzlawik, die Hauptkirche St. Nikolai hat derzeit auch Flüchtlinge aufgenommen. Wie beschreiben Sie die Situation?
St. Nikolai ist nur eine Zwischenunterkunft bis die Flüchtlinge einen Status erhalten haben. Sie bleiben in der Regel zwischen einem und vier Monaten bei uns. Derzeit haben wir eine syrische Familie und zwei Männer aufgenommen. Aber wir halten auch Kontakt zu unseren Ehemaligen, die vorbei kommen und das Gespräch suchen. Darüber freuen wir uns sehr.
Was brauchen Ihre Flüchtlinge denn derzeit am dringendsten?
Wir brauchen derzeit noch 3-4 warme Winterjacken aber nicht viel mehr. Wir sind hier ja nur eine sehr kleine Unterkunft und könnten hier Massen an Kleiderspenden gar nicht bewältigen.
Womit können wir Anwohner denn noch helfen?
Noch dringender brauchen wir Geldspenden, u.a. für HVV-Monatskarten, die wir den Flüchtlingen kaufen. Aber im Grunde müssen wir vom Kleinen (bei uns) aufs Große umschwenken, über die Grenzen hinausschauen und uns mit anderen Initiativen verbinden. Die Flüchtlingsunterkunft in Klein Borstel/Ohlsdorf beispielsweise benötigt Hilfe wie Zeit, Arbeitskraft und Spenden und auch in den Sophienterrassen, die Ende des Jahres Unterkünfte bieten werden, kann man sich vielfach einbringen.
Wie feiern Sie denn Weihnachten?
Wir feiern auch mit den Muslimen Weihnachten und bringen ihnen unsere Traditionen damit etwas näher. Wir werden gemeinsam essen, sammeln für einen bunten Teller und ein kleines Päckchen. Wir freuen uns auch immer, wenn wir einen bescheidenen Wunsch erfüllen können. So konnten wir einem der Kinder mit einem Fußball einen Herzenswunsch erfüllen.