Sie sind hier: ALSTERKIND & ELBEKIND / Lies mich! / Titelgeschichten / Kulinarische Weltreise auf dem Phorms Campus Hamburg
Kulinarische Weltreise auf dem Phorms Campus Hamburg
Foto: Phorms Education SE
Ein jahrgangs- und klassenübergreifendes Projekt an der bilingualen, deutsch-englischen Kita und Schule . Das Ziel: ein Kochblog, den alle Schüler mitgestalten und der sie zum Thema Ernährung sensibilisiert
„In meiner Klasse sind 21 Kinder und 13 unterschiedliche Nationalitäten vertreten. Wenn ein Schüler Geburtstag hat, singen wir ‚Happy Birthday‘ in so vielen unterschiedlichen Sprachen, das kann schon ein bisschen dauern“, sagt Robin Schorlemer, Grundschullehrerin auf dem Phorms Campus Hamburg.
Seit nun fast zehn Jahren lehrt die gebürtige Australierin an der bilingualen Schule im Herzen der Hansestadt. Von der Krippe bis hin zum Gymnasium werden dort Kinder und Jugendliche auf Deutsch und Englisch unterrichtet. Dabei kommen nicht nur die Schülerinnen und Schüler bei Phorms aus unterschiedlichen Teilen der Welt, sondern auch die Pädagoginnen und Pädagogen. Phorms beschäftigt insgesamt 769 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neben Sprache, Kultur und Tradition auch unterschiedliche pädagogische Methoden in den Schul- und Kindergartenalltag einbringen.
.
Und genau diese kulturelle Vielfalt, die auf dem Campus herrsche, habe Robin Schorlemer zu dem „Phorms Fusion“ Kochprojekt inspiriert. Ziel des jahrgangs- und klassenübergreifenden Projektes ist ein Kochblog, das die Schüler gemeinsam von der Illustration bis hin zu den Rezepten erstellen. So soll die Schulgemeinschaft noch stärker gefestigt und die Kinder noch mehr für das Thema Ernährung sensibilisiert werden. Den Rahmen des Projektes bilden die sogenannten „Project Days“, die jedes Jahr auf dem Campus stattfinden. Insgesamt nehmen daran rund 360 Schülerinnen und Schüler von Klasse 1 bis 10 teil. Von Idee, Gestaltung bis zur fertigen Präsentation – klassenübergreifend lernt und kocht die ganze Schulgemeinschaft. Gemeinsam mit ihren Eltern haben die Schülerinnen und Schüler Speisen aus ihren Heimatländern zuhause ausprobiert. Bisher wurden Rezepte aus Eritrea, Venezuela, Türkei, Polen, Persien, Russland, Südafrika, Deutschland, Kanada, England, Frankreich und Japan gekocht und verspeist. Diese gilt es nun während der „Project Days“ zu bebildern und aufzuschreiben. Doch auch weitere Rezepte sollen während der Projekttage für den Food Blog erarbeitet werden.
Man kann die kulturelle Vielfalt sehen und schmecken
Mattia (6) aus der 1. Klasse, Landira (7) aus der 2. Klasse, David (10) aus der 4.Klasse und John Henry (13) aus Klasse 8 diskutieren, was ihr Lieblingsgericht ist und wieso genau dieses in den Kochblog sollte. Auch brainstormen sie zum Thema „Essen und Genuss“ und fertigen Poster zu unterschiedlichen Geschmacksrichtungen an. „Ich esse am liebsten Pizza“, sagt Mattia.
„Das ist ja auch normal, du bist doch Italiener“, erwidert Landira. Tatsächlich spricht Mattia drei Sprachen. Zuhause spricht er Italienisch und Deutsch und bei Phorms lernt er die englische Sprache. David ist dreisprachig und spricht neben Deutsch und Englisch auch Persisch. Er erzählt von dem leckeren Reis-Kebab-Gericht seiner Mutter. „Das ist ganz besonders gewürzt“, erklärt er. John Henrys Großmutter ist Inderin. „Bestimmte Gerichte essen wir bei ihr mit den Händen, wie in Indien. Am liebsten mag ich ihr Hähnchen-Curry mit Reis“, sagt der 13-Jährige. In einer weiteren Gruppe dreht sich alles um Salat-Dressing. Der Gymnasiallehrer Jeremy Fehr und der Grundschullehrer Drazen Ivanisevic - genannt Mister D. – organisieren eine „Salad Dressing Challenge“. Die Schüler werden in vier kleine Gruppen aufgeteilt. Jeder sollte von Zuhause ein paar Zutaten mitbringen, um nun ein eigenes Dressing zu kreieren. Zum Schluss werden den Schülern die Augen verbunden und in einem Blindtest müssen sie abstimmen, welches Dressing ihnen am besten schmeckt. Das „Gewinner-Dressing“ wird dann am nächsten Tag für die ganze Schule vorbereitet und im Phorms-Kochblog verewigt. Zum Dressing soll es Salat und selbstgemachte Brötchen geben. Dafür kneten rund 40 Schüler fleißig den selbstgemachten Teig für die circa 300 Brötchen. Der eine oder andere will mit seinen Teighänden seinen Nachbarn erschrecken, doch die Gymnasiasten achten fürsorglich auf die jüngeren Schützlinge ihrer Gruppe. „Mit den Kleineren dauert alles etwas länger, aber sie sind schon süß. Es hilft auch, dass ich schon zuhause koche“, sagt Ricarda (13) aus der 8. Klasse.
Kulinarische und kulturelle Weltreise
„Man kann die kulturelle Vielfalt sehen und schmecken“, sagt Robin Schorlemer. Die sogenannte „Phormative“ Bildungskonferenz, die Pädagogen weiterbildet und von Phorms organisiert wird, habe ihr im Jahr 2015 einen weiteren Impuls zu dem Kochprojekt gegeben. Dort hielt sie einen Workshop über die gemeinschaftliche Interaktion und Beteiligung von Schulgemeinschaften und deren positive Effekte.
„Es soll eine konstruktive Kommunikation zwischen Schülern, Eltern und Lehrern entstehen, die sich nicht ausschließlich um Schule dreht“, sagt Schorlemer. Inmitten der Küche sollen so Geschichten ausgetauscht und kulinarische Köstlichkeiten entdeckt werden.
Wenn Sie mehr über den bilingualen Phorms Campus Hamburg mit Krippe, Kita, Grundschule und Gymnasium erfahren möchten, besuchen Sie den Campus am Tag der offenen Tür am 11. Oktober von 14. bis 17 Uhr oder kommen Sie zu einer Infoveranstaltungen.
Alle weiteren Informationen und Daten finden Sie unter:
Phorms Campus Hamburg