So strahlen Kinderzähne heute

So strahlen Kinderzähne heute

Wie schützen und pflegen Eltern die Zähne ihrer Kinder am besten? Wir sprachen mit Kinderzahnärzten.

Kinderzahnärztin Dr. Barbara Hebe aus der Praxis »Mein Lachen - Mein Kinderlachen«:

Was können Eltern tun, um die Zahngesundheit ihrer Kinder entscheidend zu prägen?
Frei nach Carl Valentin: „Wir müssen unsere Kinder nicht erziehen – sie machen uns eh alles nach!“ - Generell gilt: Erwachsene sollten immer positiv über Zahngesundheit, Zahnpflege und den regelmäßigen Zahnarztbesuch in Anwesenheit ihrer Kinder sprechen – auch dann, wenn diese noch ganz jung sind. Zudem sollten Eltern als gutes Beispiel vorangehen und zweimal täglich Zähne putzen, regelmäßig Zahnseide benutzen, zweimal im Jahr zur Kontrolle und professionellen Zahnreinigung gehen und ab den ersten Zähnchen die Kinder mit zum Zahnarzt (Kinderzahnarzt) nehmen.

Welche Ernährung ist für die Zahngesundheit der Kinder am besten?
Was gesund ist für den gesamten Organismus, ist auch fast immer gut für die Zähne. Wenig Süßes, möglichst konzentriert schlemmen und nicht dauernd naschen – am besten nach den Hauptmahlzeiten, danach die Zähne putzen oder den Mund mit Wasser ausspülen. Sehr klebrige Süßigkeiten, die lange an den Zähnen verweilen – am Schlimmsten sind alle Arten von Kaubonbons, Gummibärchen, Lollies und letztlich auch Schokolade - sollten wenig, am besten gar nicht gegessen werden. Besser sind Kekse, Kuchen, Eis oder Pudding, um den süßen Hunger zu stillen. Vollkornprodukte, Salat, Obst und Gemüse sind in der Regel gesund für die Zähne – vor allem sollten die Kinder regelmäßig Rohkost gerne auch als Zwischenmahlzeit bekommen, damit sie ordentlich kauen können. Das ist Fitnesstraining für Gebiss und Kaumuskulatur und regt die Speichelbildung an. Der Speichel, der durch seine remineralisierende Wirkung kariesprotektiv ist, reinigt die Mundhöhle und macht die Nahrung besser verdaulich.

Bei den Getränken steht Wasser an oberster Stelle, ungesüßte Tees und Milch sollten ab dem ersten Lebensjahr aus einem Becher getrunken werden. Die Darreichung von gesüßten Getränken aus einer Nuckelflasche kann die gefährliche Nuckelkaries hervorrufen.

Zum Kochen fluoridiertes Speisesalz verwenden – es wirkt von außen, beim Kauen direkt auf die Zahnoberfläche und von innen im Magen-Darm-Trakt über den Blutkreislauf. Immer auf versteckte Zucker in allen Lebensmitteln achten: Cola, Limos, Eis-Tees, gesüßte Milchprodukte, Zucker-Stärke-Kombinationen wie Chips, Cracker, Cornflakes haben einen hohen Zuckergehalt und wegen ihrer Klebrigkeit eine hohe Verweildauer auf den Zähnen. Achtung auch vor der Säure in Obstsäften, Joghurt etc.; diese kann direkt den Zahnschmelz angreifen.

Zahnarztpraxis Mein Lachen - Mein Kinderlachen
Rothenbaumchaussee 119
20149 Hamburg
Tel. 65865076
info@mein-kinderlachen.de
www.mein-kinderlachen.de

Zahnärztinnen Hilke Diestel und Dr. Henriette Frank von der „Zahnarztpraxis Uhlenhorst":

Eltern versuchen ständig, nur das Beste für ihre Kinder zu tun: viel frische Luft, Bewegung und gesunde Ernährung... Trotzdem bekommen die Kinder Karies. Warum?
Die Ernährung spielt natürlich eine große Rolle. Isst & trinkt man viel Zuckerhaltiges, ist das Kariesrisiko enorm viel höher. Doch auch Kinder, die nicht täglich Lollis lutschen, sondern Wasser und Dinkelkekse essen, bekommen Karies. Das liegt dann meist an der Mundhygiene: Gerät die natürliche Bakterienflora der Mundhöhle ins Ungleichgewicht, können die „schlechten Bakterien“ den Zahnschmelz demineralisieren und Löcher entstehen. Wichtig ist auch schon im Milchzahngebiss, mindestens zweimal täglich zu putzen und Zahnseide zu verwenden. Aber auch die Mundhygiene der Eltern spielt eine große Rolle: Kariesbakterien sind ansteckend! Wird also beispielsweise der Nachtisch vom gleichen Löffel gegessen, werden die Bakterien übertragen. Außer einer guten Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta, kann auch der Zahnarzt prophylaktisch mithelfen: regelmäßige Kontrollen und Zahnputztraining, sowie die Versiegelung der Kauflächen auch schon im Milchzahngebiss beugen Karies effektiv vor!

Zahnarztpraxis Uhlenhorst
Hilke Diestel & Dr. Henriette Frank
Papenhuder Straße 49
22087 Hamburg
Tel. 27141474
hallo@zahnarztpraxis-uhlenhorst.de
www.zahnarztpraxis-uhlenhorst.de

Zahnärztinnen Yasmin Lucks und Stefanie Auras von den „Hamburger Wackelzähnen":

Viele Eltern denken, der Zahnwechsel löst das Problem Karies schon. Was sagen Sie zu dieser Einschätzung?
Der Zahnwechsel beginnt mit ca. 6 Jahren mit den Schneidezähnen, aber die Backenzähne wechseln erst im Alter von 10-12 Jahren. Auch die Milchzähne haben einen Nerv undWurzeln. Somit können aufgrund nicht behandelter Karies Entzündungen entstehen und weitere Karies bekommen. Die häufigste Form der Karies an den Milchzähnen ist die versteckte Zwischenraumkaries, gefolgt von der Kauflächenkaries aufgrund tiefer Fissuren. Bei nicht einsehbaren Zahnzwischenräumen sind Röntgenbilder unerlässlich. Therapeutisch gibt es in den spezialisierten Kinderzahnarztpraxen diverse Möglichkeiten, die Karies der Kinder zu behandeln. Gegenüberzustellen sind non-invasive Maßnahmen (Fluoridierung) und invasive Maßnahmen (Füllung, Krone, Wurzelbehandlung, Zahnentfernung etc.), die sowohl in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) mitunter mit Hilfe von Lachgas oder falls erforderlich auch in Vollnarkose erfolgen. Wichtig: Bei jedem Kind muss die Therapie individuell unter Berücksichtigung des Alters, der Mitarbeit und der Befundgröße festgelegt werden. Abschließend empfehlen wir, spätestens ab dem 2. Lebensjahr zweimal jährlich den Zahnarzt aufzusuchen.

Hamburger Wackelzähne
Praxis für Kinderzahnheilkunde
Yasmin Lucks und Stefanie Auras
Lübecker Str. 128
22087 Hamburg
Tel. 80609970
post@hamburgerwackelzaehne.de
www.hamburgerwackelzaehne.de

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