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Buchtipp: "Mami Talk"
Live aus den Alltagschaos zweier Mütter
Voll arbeiten oder Vollzeit-Mama? Warum Kinder manchmal peinlich sind und wie man sich in diesen Momenten aus der Affäre zieht? Wie aus Mädchen kleine Zicken werden oder man die lieben Kleinen endlich stubenrein bekommt?
Rat von der besten Freundin: Gemeinsam durch die Babyzeit
Am 17. März 2014 erschien „Mami-Talk. Live aus dem Alltagschaos zweier Mütter“ von Caroline Hamann und Christiane Hoffmann.
Voll arbeiten oder Vollzeit-Mama? Warum Kinder manchmal peinlich sind und wie man sich in diesen Momenten aus der Affäre zieht? Wie aus Mädchen kleine Zicken werden oder man die lieben Kleinen endlich stubenrein bekommt?
Auf diese und andere typische Fragen steuern Mütter in ihrem Leben mit Kindern früher oder später unvermeidlich zu. Doch was tun in solchen Situationen? Am besten die Freundin fragen!
Das haben Caroline Hamann und Christiane Hoffmann getan. Herausgekommen sind zahlreiche Gespräche der beiden, in denen sie sich humorvoll, authentisch und voller Verständnis für die skurrilen, irrwitzigen, mal traurigen, aber auch oft schreiend komischen Augenblicke des Alltags mit Kindern austauschen.
In diesem Buch finden Sie all das, was Eltern irgendwann umtreibt … vom richtigen Lebensmodell über Tipps zur Entschärfung des kindlichen Tobsuchtsanfalls bis hin zur Frage, ob auch Mamis einfach einmal schlechte Laune haben dürfen.
DIE AUTORINNEN:
Christiane Hoffmann (Foto: links) ist Gesellschaftsjournalistin. Sie war 2001 die jüngste Frau in der BILD-Chefredaktion, ist Mutter einer Tochter und lebt in Düsseldorf.
Caroline Hamann ist Journalistin und Fernsehmoderatorin. Nach erfolgreichen Jahren bei „heute“ und „Tagesschau“ entschied sie sich ab 2011 für eine „Mamizeit“ zu Hause. Sie ist Mutter zweier Töchter, verheiratet und lebt in Hamburg.
ALSTERKIND sprach mit ihr über ihren ganz persönlichen Chaosalltag, ihre Erfahrungen und ihre daraus resultierenden "Mami-Weisheiten".
Hier geht`s zur Vita von Caroline Hamann: Caroline Hamann Vita
Mit Ihrer Freundin haben Sie sich über die Schwangerschaft und später übers Elternsein ausgetauscht. Die Basis für Ihr Buch. Wie wichtig ist solch ein Austausch für (werdende) Mütter? Brauchen Väter das auch?
Für Frauen ist der Austausch - vor allem beim ersten Kind - immens wichtig. So viele Fragen tauchen während der Schwangerschaft und danach auf, nur die wenigsten sind mit google oder Ratgebern zu beantworten. Das einzige, was IMMER hilft, ist die Freundin fragen. Ich habe alle um mich herum wahnsinnig gemacht. Vom Thema Schlaf bis zum richtigen Fieberthermometer. Das wurde dann glücklicherweise beim 2. Kind besser. Meinen Mann hat das weniger interessiert. Er hat mehr aus dem Bauch heraus gehandelt. Aber vielleicht war es ihm auch einfach nur zu peinlich, jemand anderen um Rat zu fragen.
Hatten Sie schon mal das Gefühl, als Mutter nicht alles so erfolgreich im Griff zu haben, wie Sie es vorher im Job hatten?
Schön, dass Sie das fragen, denn nach ein paar „Perfect-mom-Tagen“ ist heute wieder so ein Tag. Ich habe meine Kinder mit 2 Freundinnen vom Kindergarten abgeholt und war eigentlich perfekt vorbereitet: Tüte vom Bäcker, Getränke im Gepäck, anschliessender Spielplatzbesuch.Nur leider hat die Stimmung der Kinder nicht mitgemacht. Es gab von der ersten bis zur letzten Minute nur Streit und Gezicke. In solchen Momenten habe ich das Gefühl, gar nichts im Griff zu haben und suche minütlich nach Lösungen, die mir leider nicht einfallen. Es wurde dann zum Glück etwas besser, als ich meine Pläne kurzerhand umwarf und wir einfach alle zu Hause eine CD anhörten.
Kinder verändern das Leben. Woran haben Sie es am drastischsten erlebt?
Am Schlafentzug. Das kannte ich so vorher nicht. Ich habe immer eher mehr als zu wenig geschlafen und auf einmal ging das nicht mehr. Das war für mich persönlich die schwierigste Veränderung. Und dann natürlich der Verlust der Spontanität. Wenn ich früher etwas unternehmen wollte, wurde der Plan SOFORT umgesetzt. Heute muss alles geplant werden. Das heisst: Ich brauche einen Babysitter. Wenn der dann an dem Abend kommt und ich eigentlich gar keine Lust mehr zum Ausgehen habe, muss ich trotzdem raus. Manchmal gehe ich aber auch einfach nur in unser Gästezimmer im Keller und geniesse die Ruhe.
Alle Eltern kennen es: Mit den Kindern kommt das Chaos. Doch woran liegt es ihrer Meinung nach? Nur an den Kindern oder auch an (unentspannten) Eltern?
Kinder sind einfach nicht planbar und sie sind auch keine kleinen Roboter. Am besten kommen um mich herum die Eltern klar, die dieses Chaos relativ gelassen zulassen. Es kann nicht immer aufgeräumt sein und niemand schützt einen davor, dass das Kind 2 Stunden vor einem äusserst wichtigen Termin das Spucken anfängt. Aber je weniger ich mir vornehme, desto besser klappt es. Ich habe meine Kinder schon lange im Verdacht, dass sie spüren, wenn mir etwas sehr wichtig is - eine Essenseinladung zu Hause oder ein beruflicher Termin beispielsweise. Oft bricht genau dann das Chaos aus, weil ich so verspannt bin und alles perfekt haben will.
Gibt es ein Rezept, wie Eltern das Familienchaos möglichst schadlos überstehen können?
Idealerweise macht man sich keine Vorwürfe, wer für welchen Erziehungsfehler zuständig ist, steht stattdessen fest und liebevoll nebeneinander. Wenn mein Mann mich inmitten des Chaos anlächelt, dann erinnere ich mich immer an die Zeit vor den Kindern. Meist gelingt es mir dann auch zu lächeln, weil ich wieder weiss, warum WIR BEIDE Kinder wollten und dass wir als Paar glücklich sein müssen, damit der Rest der Familie auch glücklich ist.
Die Sommerzeit ist Urlaubszeit. Reisen mit Kindern haben Sie im Buch auch ein Kapitel gewidmet. Was ist Ihr Tipp für einen entspannten Familienurlaub?
Bloß kein Kein Luxus-, Wellness- oder SPA-Hotel buchen, in dem man die Kinder bei jedem Pieps anschreien muss, damit sie nur ja nicht die anderen Gäste stören. Für wirkliche Erholung buchen wir Hotels mit Miniclub, dann haben die Kinder Spass und wir auch ein bisschen Zeit zusammen. Ein Ferienhaus mit einer befreundeten Familie ist auch eine tolle Alternative. Mein Geheim-Favorit ist aber jedes Jahr Urlaub auf dem Bauernhof. Da sind die Kinder glücklicher denn je und ich höre gemächlich dem Krähen des Hahns zu und spiele mit meiner Mutter Rommee.
In unserer Titelgeschichte, die im Mai erscheint, geht es um Kurztripps von Hamburg aus. Wo fahren Sie gern mit der Familie für einen Tag oder über Wochenende hin?
Wir unternehmen gerne Tagesausflüge nach Scharbeutz. Ansonsten haben wir in der Hohwachter Bucht gerade ganz entzückende Schwedenhäuschen zum Anmieten entdeckt. Das ist nicht so weit und fühlt sich trotzdem wie Urlaub an.
Sie leben in Hamburg. Für wie kinderfreundlich halten Sie die Hansestadt? Irgendwelche Verbesserungswünsche?
Ich finde Hamburg ist eine tolle Stadt für Familien. Es gibt so viele schöne Dinge, die wir jeden Tag unternehmen können, da fehlt es uns an nichts. Aber wenn ich an die Babyzeit der beiden Mädchen zurückdenke, würde ich mir mehr Hilfe wünschen: Im Bus oder der U Bahn. Auf Vieles musste ich ewig verzichten, weil ich mit dem Zwillingsbuggy nicht die U-Bahn Treppe herunterkam oder mir niemand in den Bus half. Das hat mich oft wütend gemacht.
Wie sieht ein perfekter Familientag in Hamburg für Sie aus?
Der perfekte Tag beginnt ohne Hetze. Wenn ich die Kinder in den Kindergarten gebracht habe, arbeite ich von zu Hause oder gehe zum Yoga. Gegen 14.30 Uhr hole ich die beiden wieder ab und wir entscheiden gemeinsam, worauf wir Lust haben. Manchmal ist gerade das Nichtstun das Schönste, also ohne Verabredungen und ohne irgendwelche Aktivitäten. An solchen Tagen streiten wir eigentlich nie. Abends lese ich lange vor und kuschele ausgiebig mit den beiden. Danach bin ich die zufriedenste Mami von Hamburg!