Interview mit Tom Beck

„Das Thema Kinder rückt definitiv näher!“

Interview mit Tom Beck

Foto: © Thomas Jahn

Als Kriminalhauptkommissar Ben Jäger in der Actionserie „Alarm für ­Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ wurde er bekannt. Als unehelicher Ururenkel von Albert Einstein löste er knifflige Fälle in der Krimiserie „Einstein“. Jetzt zeigt er sich von einer ganz anderen Seite: Seit dem 10. Mai ist Tom Beck als ­Vater ­Susewind in der Kinderbuchverfilmung „Liliane Susewind – Ein tierisches Abenteuer“ im Kino zu sehen. Mit uns sprach er über den Film, ­seine Kindheit in ­einem kleinen Dorf und die eigene Familienplanung.

Im Kinofilm spielen Sie den Vater von Liliane Susewind. Was hat Sie an ­dieser Rolle besonders gereizt?
Ich fand das Buch sofort toll. Außerdem hat mich die Zusammenarbeit mit dem Regisseur, dem Cast und der Produktionsfirma gereizt. Vor allem aber natürlich die Rolle. Die Figur des Vaters in einem Kinderfilm zu spielen, kannte ich bisher noch nicht. Das war eine Herausforderung, die mir viel Spaß gemacht hat.

Liliane Susewind kann mit Tieren sprechen. Wenn Sie die Gabe für kurze Zeit bekämen, welche Frage hätten Sie an welches Tier?
Puh ... schwierig. ­Vielleicht würde ich einen ganz normalen Hund fragen, wie das Leben als Hund so ist. Außer­dem würde ich in eine Massentierhaltungsanlage gehen und die Tiere selbst zu den Bedingungen dort befragen. Generell würde mich interessieren, wie Tiere das Zusammenleben mit den Menschen empfinden. Sehen sie sich in einer unter­geordneten Rolle oder denken sie vielleicht: „Wir stehen über den Menschen!“?

Lilianes ungewöhnlichen Fähigkeiten bringen Familie Susewind häufig in Schwierigkeiten. Womit haben Sie als Kind Chaos in Ihrer Familie gestiftet?
In meiner Kindheit hielt sich das Blödsinn machen in Grenzen. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen, in dem jeder jeden kennt. Da habe ich mich zurückgehalten. Eigentlich war ich sogar relativ brav und hatte viel Sinn für Gerechtigkeit. Natürlich haben wir auch mal Streiche gespielt, aber es ist nie jemand zu Schaden gekommen. Das Blödsinn machen fing erst in der späteren Pubertät an. Da habe ich dann alles nachgeholt (lacht).

Was können Erwachsene von Kindern lernen?
Kinder sind offen, interessiert, geradeaus und ehrlich. Davon kann man sich viel abgucken. Wir Erwachsenen reagieren oft sehr diplomatisch. Ein bisschen mehr ungeschönte Wahrheit ­würde sicher nicht schaden.

In der TV-Serie Einstein spielen Sie einen Physik-Professor. Gehörte ­Physik zu Ihren Lieblingsfächern in der Schule?
Nee, definitiv nicht! Physik war mein Hass-Fach und ich habe es bei erster Gelegenheit nach der 10. Klasse abgewählt. Gott sei Dank muss ich den Physiker ja nur spielen. Natürlich müssen wir auch wissen, wovon wir in der Serie sprechen, aber die Inhalte werden ja für den Zuschauer auch allgemeinverständlich aufbereitet. Eher Physik für Anfänger – das begreife sogar ich und das will was heißen!

Mit welchen drei Adjektiven würden Ihre Freunde Sie beschreiben?
Wahrscheinich „unentschieden“ – wobei ... nee, das sage ich von mir selbst. Meine ­Freunde würden vielleicht sagen, dass ich sparsam, genügsam und ­feierfreudig bin.

Sie sind in diesem Jahr 40 geworden. Worauf blicken Sie mit Stolz zurück und was hätten Sie vielleicht lieber anders gemacht?
Aus der Schule hätte ich gerne mehr mitgenommen. Ich hätte nicht nur für die Noten lernen sollen, sondern für mich. Aber ich hatte leider auch keine Lehrer, die mir den Spaß am Lernen vermitteln konnten. Richtig bereuen tue ich nichts. Ich finde, egal, was man macht, es bringt einen nur weiter. Aus Fehlern lernt man doch auch etwas. Ich bin jetzt nicht besonders stolz auf etwas, aber für mich ist bisher beruflich und auch sonst eigentlich alles sehr gut gelaufen.

Anfang des Jahres haben Sie Ihre Verlobung bekannt gegeben. Rücken damit auch Kinder in die nähere Zukunftsplanung?
Ich bin kein Mensch, der sehr konkrete Pläne für sein Leben macht. Das Thema Kinder rückt definitiv näher! Aber wann, wie, wo, wie viele – das steht noch in den Sternen. Nur mit wem, das steht schon fest!

Verglichen mit Ihren Eltern – was bewundern Sie und was möchten Sie besser machen?
Eltern muss man generell bewundern, wenn das Kind ­einigermaßen vernünftig herangewachsen ist. Ein Kind groß zu ziehen ist eine Mammutaufgabe. Ich bin sehr behütet aufgewachsen und hätte mir manchmal gewünscht, ein bisschen mehr eigene Erfahrung machen zu dürfen. Deshalb möchte ich versuchen, meinen Kindern mehr Entscheidungsfreiheit zu lassen. Auch wenn dabei mal etwas schief geht. Wichtig finde ich, Grenzen aufzu­zeigen, Werte zu vermitteln und die Individualität des Kindes zu fördern.

Was gehört für Sie zu einer richtig tollen Kindheit?
Natur! Ich bin mir nicht sicher, ob ich in einer Stadt wie Berlin Kinder in die Welt setzen will. Ich hatte eine schöne Kindheit. Wir waren in unserem Dorf immer draußen unterwegs: Freunde treffen, auf dem Bolzplatz spielen, aufs Fahrrad steigen und zum Schwimmen an den See fahren. Man musste sich keine Sorgen machen. In der Großstadt hätte ich sicher mehr Ängste!

Wo  ist Ihr Lieblingsort im sommerlichen Hamburg?
Hamburg fasziniert mich sowieso immer, weil es so schön ist. Einen Lieblingsort habe ich noch nicht – dafür kenne ich die Stadt zu wenig. Das steht noch auf meiner ToDo-Liste!

Name: Thomas „Tom“ Helmut Beck
Geburtstag: 26. Februar 1978
Sternzeichen: Fische
Geburtsort: Nürnberg
Wohnwort: Berlin
Serien: u.a. Einstein (seit 2017, SAT 1), You are wanted (2017, Amazon Video), Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei ­(2008–2013,RTL) Kino: u.a. Liliane Susewind (2018), Männertag (2016), StadtLandLiebe (2016)

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