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Fit für die Schule - Antworten auf Elternfragen
Foto: Shutterstock
Am Dienstag, den 5. September werden in Hamburg die Erstklässler eingeschult, ein neuer Lebensabschnitt beginnt für sie. Kleine und größere Herausforderungen warten auf die ABC-Schützen, aber auch die Eltern machen sich viele Gedanken: Ist mein Kind schon reif für die Schule? Wird es im Unterricht gut mitkommen? Was erwartet mich und mein Kind? Und wie bereiten wir uns am besten darauf vor? Wir haben Antworten.
Leon, 6 Jahre (Einschulung 2017)
„Ich bin schon aufgeregt, wenn ich an die Schule denke. Ich hoffe, dass ich mit den anderen Kindern Spaß habe und schnell neue Freunde finde. Am
meisten freue ich mich auf das Lernen. Lesen möchte ich als erstes lernen. Darauf habe ich richtig Lust. Außerdem freue ich mich darauf, in der Pause zu spielen. Mein Lehrer oder meine Lehrerin sollte nett sein und helfen, wenn mal einer nicht aufhört zu ärgern.“
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Romy, 6 Jahre (Einschulung 2017)
„Am meisten freue ich mich auf die Einschulung, weil ich dann endlich die Schultüte auspacken darf. Und dann möchte ich schnell Schreiben lernen.
Das kann ich nämlich noch nicht so gut. Und immer wenn ich was aufschreibe und es Mama zeige, sagt sie´Och, wie süüüüß´. Dafür kann ich
aber schon richtig gut lesen. Das hat mir alles mein großer Bruder beigebracht.“
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Elias, 6 Jahre (Erstklässler)
„Bei der Einschulung habe ich mich richtig gut gefühlt, weil ich wusste, dass ich neue Freunde bekomme. Es war auch spannend, die Schule zu sehen, meine Lehrerin endlich kennenzulernen und zu lernen, welche Regeln es hier gibt. Das erste Schuljahr hat mir gut gefallen, weil es leicht war. Das Beste sind aber trotzdem die Pausen auf dem Spielplatz!“
Grundschule früher und heute
Auf diese fünf Dinge können Sie sich einstellen!
1. Englisch gehörte früher erst ab der 5. Klasse zum Lehrplan. Heute beginnen die Kinders bereits in der ersten Klasse mit dem Englischunterricht.
2. Computer und Internet kannten viele von uns in ihrer Grundschulzeit noch nicht einmal. Heute gehört die Computernutzung zum Unterricht. Viele Schulen sind inzwischen sogar mit Tablets oder interaktiven Tafeln ausgestattet.
3. Mussten wir früher nicht alle die gleichen Aufgaben erledigen? Heute gehen Lehrer individueller auf die Stärken und Schwächen der Kinder ein und die Methoden sind spielerischer.
4. Die Rechtschreibung wird nicht mehr konsequent korrigiert – zumindest anfangs dürfen die Kinder die Wörter nach dem Gehör schreiben. Schpeta soln di Kinda aba richtich schraibn.
5. Früher ging man bis Mittags in die Schule, machte die Hausaufgaben zu Hause und verbrachte den Nachmittag dann mit Freunden oder seinen Hobbys. Heute bieten die Schule und die dazugehörige Nachmittagsbetreuung häufig eine Rundum-Versorgung. Viele Kinder essen in der Schule, machen dort die Hausaufgaben und nutzen am Nachmittag das umfangreichen Kursangebot.
Endlich Schulkind! Aber wann?
Schulpflichtig in diesem Jahr sind alle Kinder, die in der Zeit vom 2.7.2010 bis zum 1.7.2011 geboren wurden. Kinder, die 2011, aber nach dem 1.7. geboren wurden, sind so genannte „Kann-Kinder“, die auf Antrag vorzeitig eingeschult werden können. Schulpflichtige Kinder und ihre Eltern werden etwa 18 Monate vor der regulären Einschulung von ihrer regional zuständigen Schule eingeladen zur so genannten „4 ½-Jährigen Prüfung“. Welche Schule zuständig ist, lässt sich nach Eingabe der Adresse ermitteln auf: http://geoportal-hamburg.de/schulweg_routing/
Vorschuljahr
Anmeldeschluss Vorschule: Mitte/Ende Januar.
In Hamburg haben Eltern die Wahl, ob ihr Kind im letzten Jahr vor der Einschulung eine Kita oder eine Vorschulklasse an einer Grundschule (möglichst wohnortnah) besucht. Beide Institutionen bieten eine umfangreiche Vorbereitung auf die Schule an.
Wichtig: Der Besuch der Vorschulklasse einer Schule ist kein Kriterium bei der Aufnahme in diese Schule!
Auswahlkriterien bei der Zuweisung zu einer Grundschule in die 1. Klasse
• Kinder, die die Schule als Erstwunsch angegeben haben und bei denen ein Härtefall vorliegt, werden als erstes aufgenommen.
• Dann folgen Kinder, die die Schule als Erstwunsch angegeben und die ein Geschwisterkind auf der Schule haben.
• Die restlichen Plätze werden nach Schulweglänge vergeben, die am nächsten wohnen, bekommen zuerst die Plätze.
Ab in die Schule - unsere Übersicht
Kind geboren von-bis
2.7.2011-1.7.2012
Vorstellung Viereinhalbjährige
Nov. 2016 - Jan.2017
Vorschuljahr Kita/Grundschule
ab August 2017
Einschulung 1. Klasse
ab August 2018
Kind geboren von-bis
2.7.2012-1.7.2013
Vorstellung Viereinhalbjährige
Nov. 2017 - Jan.2018
Vorschuljahr Kita/Grundschule
ab August 2018
Einschulung 1. Klasse
ab August 2019
Kind geboren von-bis
2.7.2013-1.7.2014
Vorstellung Viereinhalbjährige
Nov. 2018 - Jan.2019
Vorschuljahr Kita/Grundschule
ab August 2019
Einschulung 1. Klasse
ab August 2020
Kann-Kinder schon reif für die Schule?
Immer wieder zerbrechen sich Eltern von Kann-Kindern den Kopf: Ist mein Kind bereit für die Schule, oder ist es in der Kita doch noch besser aufgehoben? Woran erkenne ich eigentlich, wann mein Kind bereit für die Schule ist? Die körperliche und motorische Entwicklung spielt eine Rolle. Aber nur, weil das Kind seinen rechten Arm über den Kopf legen und mit der Hand das linke Ohr berühren kann, heißt das noch nicht, dass es schulfähig ist. Auch die Tatsche, dass ein Kind vielleicht schon Lesen oder Schreiben kann, bedeutet nicht zwingend, dass es tatsächlich schon bereit für die Schule ist. Neben der körperlichen und geistigen Entwicklung spielt auch die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder eine große Rolle.
Eine hessische Studie (Quelle: Europäisches Zentrum für Wirtschaftsforschung) mit 10.000 Kindern zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass früh eingeschulte Kinder aufs Gymnasium kamen, um 13 Prozent geringer war. Grund dafür waren meist nicht fehlende intellektuelle Fähigkeiten, sondern die geringere emotionale und soziale Reife.
Diese sozialen und emotionalen Fähigkeiten sollte das Kind besitzen:
• Bereitschaft, sich auf neue und ungewohnte Situationen einzustellen
• eigenständiges Spielen ohne die Aufmerksamkeit der Eltern
• auf andere Kinder zugehen und Freundschaften aufbauen
• sich durchsetzen, aber auch zugunsten anderer zurückstecken können
• Konflikte mit Altersgenossen gewaltfrei und ohne Hilfe der Eltern lösen
• im Team arbeiten
• auf andere Rücksicht nehmen
• Enttäuschungen ohne den Trost der Eltern verarbeiten
• seine eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und äußern
• Kompromisse schließen
• Regeln einhalten können
• Neugierde und Wissendurst
Tipp: Berücksichtigen Sie auch die Meinung der Erzieher/-innen bei der Entscheidungsfindung. Sie beobachten Tag für Tag, wie die Kinder sich in der Gruppe verhalten und behaupten. Außerdem haben sie einen weniger verklärten Blick auf die Kinder und ihre Fähigkeiten.
Ein Stichtag regelt den Beginn der Schulpflicht. In Hamburg ist dieser Stichtag der 1. Juli. Kinder, die bis zu diesem Tag das sechste Lebensjahr vollenden, sind automatisch schulpflichtige Kinder. Diejenigen, die nach dem Stichtag geboren wurden, gelten als Kann-Kinder. Eltern, die ihr Kann-Kind einschulen lassen wollen, können einen formlosen Antrag an die Grundschule richten. Die Entscheidung trifft die Schulleitung. Als Entscheidungshilfe kann sie ein schulärztliches oder schulpsychologisches Gutachten anfordern.